Zentrale vs. dezentrale Gasversorgung – wir kennen die Lösungsansätze

Was haben weltweit renommierte Forschungszentren wie das CERN in Genf, die beiden Pharmamultis Novartis und Roche in Basel oder Lebensmittelbetriebe wie Micarna und Bell gemeinsam? Sie alle benötigen technische Gase als unsichtbare Helfer, die sie bei ihren industriellen Prozessen (z.B. Schutzgasverpackung, Inertisierungen, kryogene Kühlverfahren fürs Zerkleinern, Mischen, Granulieren usw.) gezielt einsetzen. Die so unterschiedlichen Anwender sind auf Gasversorgungssysteme angewiesen, die tadellos und dauerhaft funktionieren.

Verantwortliche für industrielle Fertigungsprozesse dieser Unternehmen wenden sich an Experten, die mit Erfahrung, Sicherheitsdenken und umsichtiger Planung überzeugen. Denn die Art der Gasversorgung entscheidet wesentlich über Sicherheit, Präzision und Produktivität der einzelnen Anwendung. Ein intelligentes Versorgungskonzept erhöht nicht nur Qualität und Effizienz, sondern auch die Sicherheit der Anlagen und die Kostentransparenz. MCE Gases Division kennt die Lösungsansätze und begleitet Sie bis zur schlüsselfertigen Übergabe des Projekts.

Zentrale Gasversorgung

Eine zentrale Lösung ist in vielerlei Hinsicht vorzuziehen.

Da ist zuerst einmal der Aspekt der Sicherheit: Mit einer zentralen Gasversorgung werden die einzelnen Flaschen oder Bündel aus dem Arbeitsbereich entfernt und in einem eigenen Bereich ausserhalb der Produktionsstätte zusammengefasst. Dadurch wird eine potenzielle Gefahrenquelle in der Nähe von Arbeitsplätzen beseitigt und die sichere Handhabung mit technischen Gasen generell erhöht. Darüber hinaus entfällt der umständliche Transport der leeren und vor allem der vollen Gasflaschen zwischen laufenden Maschinen hindurch über enge und belebte Gänge.

Das Installieren einer zentralen Gasversorgung schliesst das Verlegen von Rohrleitungen und der Einbau von Entnahmestellen an den Arbeitsplätzen ein. Solche Projekte verursachen zwar höhere Anschaffungskosten, machen sich aber schnell bezahlt. Denn in diesem Fall kann das benötigte technische Gas durch eine zentrale Dienststelle beschafft werden. Eventuelle Leerlaufzeiten durch fehlendes Gas werden so vermieden, da der Bedarf der einzelnen Nutzer im Voraus ermittelt wird. Zusätzlich vermindert sich der Aufwand für den Gaslieferanten, da er nur an eine zentrale Stelle des Betriebs die Gasbehälter anliefern muss.

Dezentrale Gasversorgung

Für gewerbliche Kunden, medizinische Praxen oder kleinere Labore ist eine zentrale Gasversorgung selten realisierbar. Eine sichere Gasversorgung ist dennoch möglich. Üblicherweise wird das benötigte technische Gas aus Druckgasflaschen entnommen, wobei möglichst kleine Gebinde (Maximalinhalt 50 Liter) auszuwählen sind.

Jede in der Nähe des Verwendungsortes stehende Druckgasflasche erhöht – unabhängig vom spezifischen gasförmigen Stoff – das Gefährdungspotenzial, vor allem

  • durch den erforderlichen Transport bis zum Einsatzort
  • durch die Möglichkeit des Hinfallens
  • durch Undichtigkeit des Behälters
  • durch Zerknall bei Bränden

Kann auf Druckgasflaschen nicht verzichtet werden, sind besondere Schutzmassnahmen erforderlich:

  1. Diese müssen an gut belüfteter Stelle aufgestellt werden (Abzug, gut entlüfteter Gasflaschen-Sicherheitsschrank oder fahrbarer Schrank).
  2. Die Druckgasflaschen müssen gegen mechanische Einwirkungen insbesondere gegen Umfallen (z.B. mit Ketten, Rohrschellen oder anderer Einrichtungen) gesichert werden.
  3. Sie müssen gegen Erwärmung geschützt stehen (z.B. nicht zu nahe an beheizten Teilen einer Armatur. Die Temperatur der Druckgasflasche darf keinesfalls +50°C überschreiten).

Diese Schutzmassnahmen werden erfüllt, wenn die Druckgasflasche in einem Glasflaschenschrank eingestellt und an ein fest verlegtes Rohrleitungssystem angeschlossen wird. Das Gas wird an die Bedarfsstelle geleitet und am Arbeitsplatz über eine entsprechend gekennzeichnete Armatur entnommen.

Falls diese technische Lösung nicht möglich oder nicht zweckmässig ist, erfolgt die Entnahme des Gases direkt über den Druckminderer aus der Druckgasflasche. Nach Arbeitsschluss muss die Gasflasche an einen sicheren Ort (ausserhalb Labor, Behandlungszimmer usw.) gebracht werden.